……… wurde 1964 in Schwelm / Wuppertal (NRW) geboren und ist im Ruhrgebiet aufgewachsen.
Er gründete mit einem Freund in einer alten Backsteinfabrik in Wuppertal 1985/86 einen ersten Atelierraum, der zum Denkanstoß für den Weg in die Kunst wurde:
Kafka wurde diskutiert, die Denker der Frankfurter Schule, Horkheimer, Adorno … Sartre … man war jung, man wollte die Revolution.
Der kalte Krieg spaltete die Welt, dann 1986 Tschernobyl … was tun?
Er zog 1987 / 88 nach Trier, in die Stadt seines Vaters und leistete Zivildienst. Es fanden sich Gleichgesinnte, junge engagierte Menschen, Anders-Denker.
Dort reifte seine Entscheidung, einen alternativen Lebensweg einzuschlagen. Ein „zurück“ in die bürgerlich, geachtete Welt, mit all ihren konstruierten, nicht zu tolerierenden Gefügen, kam nicht in Frage.
1989 / Der Mauerfall – Die Wiedervereinigung … eine Chance?+!
Aus einem explosiv geladenem Gefühls-Cocktail, der sich aus politischem andersdenken mit sich anschließenden Aktivitäten und dem Aufeinandertreffen mit der Kunstwelt bildete, entstanden die ersten sehr expressiven Bilder.
Man konnte sich ausdrücken, … die Frage „wo sonst diese Energie zum Ausbruch gekommen wäre?“ stand im Raum.
Mit Kunst hatte das alles nichts zu tun … und doch ganz viel. Sicher war, dass dieser Trierer “junge Wilde”, mit dem, was in der kleinen Moselmetropole als Kunst galt, nichts zu tun haben wollte. Und je größer der “Feind“ auf der anderen Seite erschien, desto mehr revoltierte der junge Künstler. Das alternative Leben mischte sich immer stärker mit dem Willen, sich auch malerisch auszudrücken und positionieren zu wollen. Die Kunst als Lebensweg zu ergreifen, um irgendwie klarzukommen, war vorprogrammiert.
Das stark präsente, tiefe Gefühl „Dass da etwas war, was raus musste“ war stetige Antriebskraft.
Es galt, einen Weg hindurch zu finden. Es sollte ein langer Weg werden, auf dem er aufpassen musste, sich nicht zu verirren. Bis 1992 / 93 verbrachte Helge Hommes ein zwiegespaltenes Malerdasein: Tagsüber als Straßenmaler in der Fußgängerzone – abends in der Garage als Künstler ?! … die Garage wurde zum Atelier.
Sowohl das Malen auf der Straße, als auch das linksautonome Leben, (mit grünen Wurzeln ),
waren eine vielseitige Lebensschule. Keine Akademie formte ihn, stattdessen entstanden Bilder wie ” … they say ” .
Die gesellschaftskritischen Gedanken fanden in dieser Zeit in seinen ersten Malereien eine ”Bühne“. Im Alter von 23 Jahren gründete er seine Familie ( 3 Kinder) und zog mit ihr in ein kleines Dorf bei Trier auf’s Land. In den Jahren 1992 – 1996 entstand dort die Werkgruppe “Ausgrabungen-Kindereien”, in der er sich dem Thema “Werden und Vergehen” zuwandte. ( … mit philosophischen Ansatz) Expressivität wich einem Bedürfnis “tiefer zusehen”. Als junger Vater einer kleinen, grossen Familie lag es nah, sich mit seinen Kindern zu beschäftigen. Die Spielzeugwelt der Kinder, die er in seiner Malerei als „archäologisch anmutende Fragmente / bzw. Fundstücke“ in kargen Ascheoberflächen einsetzte, wurde Zentrum seiner Auseinandersetzung.
Er versuchte, sich quasi als Zeitreisender fühlend, der mit aufmerksamen Auge die Spuren der Vergangenheit zu lesen wußte, einen Zeitsprung in die Zukunft auf Leinwand zu bannen. Reize aus den ersten Computerspielen, anfänglich aus den Transformer – und Gameboy – Welten, die seine Kinder auf unzählige Din A4 Malblockpapiere malten, tauchten als stille Fundstücke in großen Asche-farbigen Collagen auf.
Titel wie ” Fernsehmüllflutzeit “oder “everyone is dead – you are the winner” zierten diese Bilder.
Er ahnte, dass diese neue Computer – und Game-Zeit unberechenbare Veränderungen für den Menschen bringen würde. In seiner letzten Zeit in Trier, im Atelier “Gutshof Mariahof “(1995 -1997) fand ein weitreichender Umbruch im Leben und auch in seiner Malerei statt:
Es entstand die Werkgruppe der “Begrünungen”.
Konsequent auf die vergangenen Jahre zurückblickend, reifte in Ihm das Gefühl, sich mit der Frage des “Seins” im Kontext “des Gegenüber – Natur ” auseinander setzen zu müssen.
Es begann mit einer Übermalattacke auf ältere, sehr expressiver Bilder.
Getrieben von der Idee, diesen Arbeiten einen grünen Keim einzupflanzen, fand er in den letzten Tagen in Trier, den sich daraus ergebenen neuen Ansatz: “Die Natur – Der Baum … als Gegenüber”.
Ein Gegenüber im Sinn der Frage “wer bin ich, was mache ich hier auf dieser Welt? ” war gefunden.
Die Architektur der Natur wurde nun über Jahre sein Forschungs- und Erkenntnisraum. Die “Waldarbeiten”, eine erste große neue Werkgruppe, die in einer weiteren “Land-Station”, zwischen 1997 und 2001 in einem alten Bauernhaus, dem ”Hochwaldatelier” im Hunsrück ( Malborn) entstand, wurde das Fundament für seine neue Malerei.
Parallel zu dieser Werkgruppe entstand eine Reihe von Gemeinschaftsarbeiten
mit zwei Malerfreunden aus der alten Heimat Wuppertal: “Das NATURLABOR”
2001, September 11 …. lernen die Menschen eigentlich nie?
Das Fass war voll, … für Helge Hommes wurde “das Menschsein” unerträglich.
Der Blick in die Natur hielt ihn aufrecht und er fand sich in den Jahren selbst in ihr … als Mensch. Als Mensch, der sich nicht aufgibt – die Menschen nicht aufgibt.
Der Blick auf die Natur blieb sein Zentrum. 2002 verließ Helge Hommes die Region und zog nach Aachen in eine alte Fabrik. Das Atelier in den Talbotwerken wurde für 12 Jahre, sein Ort des Lebens und der Malerei.
Die Familie zerbrach, die Eltern starben, die Familie wuchs wieder langsam zusammen.
Eine harte Zeit, die Kunst wurde die Hauptlebenssäule, so empfand er es, bis er begriff, dass der bekannte Satz, den er vor Jahren schon hörte: “Kunst = Leben + Leben = Kunst” der Schlüssel zu allem ist. Seit 2012 bezog er ein zweites Atelier in Leipzig. Leipzig wurde nie seine Heimat.
Die Malerei wurde seit 1993 durch erste Zusammenarbeiten mit Galerien gestützt.
Viele Ausstellungen im In und Ausland, in Galerien, Kunstvereinen, Museen, sowie Präsentationen auf zahlreichen Messen, Ankäufe durch öffentliche und private Sammlungen, spiegeln seinen Weg.
Viele Werkgruppen entstanden und breiteten sich über die Jahre aus.
Die Grundsätze und die Philosophie von Joseph Beuys, zentral, “die SOZIALE PLASTIK” bestimmen heute sein Schaffen … bzw. sein Leben. Er ist jetzt 2020 … 56 Jahre alt.
2013 Schrieb er sein Manifest “Helge macht Feuer”.
Wir werden sehen wohin die Funken fliegen und wen und was sie entzünden“, sagte er damals.
Helge Hommes arbeitet seit 2017 mit seiner Lebensgefährtin / Künstlerkollegin als Künstlerpaar.
Der Aktivismus ist seit dem Jahr 2018, nachdem sie in den HAMBI ( WIDERSTAND im Hambacher Wald ) gingen, in beiden wieder erwacht. Sie agieren als Aktivisten und Künstler in der Zeit des KLIMAWANDELS.
Kunstinterventionen im WIDERSTAND gegen den Irrsinn der Politik.
Es gibt viel zu tun – sie geben, was sie können …
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