Manheim – Lorien 2019

Nieselregen, der Himmel ist grau, zögerlich bricht der Himmel auf und zeigt unwillig, so scheint es, ein wenig leuchtendes Blau. Es ist nicht der Tag für strahlend blauen Himmel. Es ist November 2019 und man hört die unablässigen Bagger, von RWE bestellt, die alles niederreissen, … HEIMAT -ZERSTÖRER.
Wir erreichen auf unserer Interventionstour MANHEIM. Wir fahren mit unserem Anhänger dorfeinwärts, auf der Dorfstrasse, die links und rechts nur zerstörte Landschaft säumt. Im ehemaligen Dorfzentrum nah der Kirche, die noch steht, deren Fenster mit Schichtholztafeln verschlagen sind, halten wir an und platzieren uns mitten zwischen die wütenden Bagger. Es dauert nicht lange und ein RWE Security SUV stellt sich kraftprotzend unmittelbar vor uns in den Weg. Wir reden nicht mit Ihm. Unsere Blicke treffen diesen Typen.
Er entschliesst sich, weiterzufahren. Wir malen weiter, es entstehen 2 grossformatige Gemälde im Baggerstaub,
gepaart ihm Nieselregen, die Zeugnis für eine kleine Ewigkeit ablegen.

Wir fahren weiter nach Lorien zur LONELY OAK. Es ist schön zu sehen, dass die
Menschen (Aktivistis und Bürger) sich dort kümmern. Die von RWE, für die Räumung und Rodung angelegt, geschotterte Fläche, die ein den alten Baum umsäumendes Biotop war, wurde mit Spitzhacke von Hand wieder aufgebrochen.
Es wurde mit Muttererde ein großes ( A ) in einem Kreis mit Durchmesser von ca. geschätzten 20 Metern, angelegt, in dem junge Bäume gepflanzt wurden. Diese Statement ist ein friedliches Zeichen zeitgemäßen Widerstandes, unmittelbar an der Kante zum größten Baggerlochs Europas. Die LONLEY OAK wacht Tag und Nacht im Angesicht der Bagger, dass Ihre Kinder nun wieder wachsen dürfen.
Unsere Gemälde, die dort am Abend noch entstanden, bezeugen das …
Eine Schulklasse aus Belgien war zu Besuch und sah uns beim Malen zu.


Die Kinder machen sich ihr Bild von Ihrer Welt … und werden sich dafür einsetzen …